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Hormone und Psyche

In Frankreich und England wirkt sich das Vorliegen eines PMS bei Straftäterinnen strafmildernd aus. In Österreich wurde eine Studie veröffentlicht, die festgestellt hat, dass depressive junge Frauen, die sich das Leben nehmen wollten, häufig kurz vor ihrer Menstruation standen.

Hormone haben einen starken Einfluss auf die Psyche. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Sexualhormone in abgewandelter Form auch als Neurotransmitter fungieren. Progesteron in Form von Allopregnanolon gilt z. B. als das körpereigene Antidepressivum und hat dadurch einen deutlichen Einfluss auf unsere Stimmung. Auch Östrogen ist in einer bestimmten Form im Gehirn wirksam und sorgt für emotionale Stabilität. Wenn Männern Testosteron fehlt, sind sie weniger belastbar und unausgeglichener.
Da Hormone diese wichtige Rolle im gesamten Stoffwechsel und auch im Bereich unserer Psyche spielen, ist es wichtig, bei psychischen Veränderungen auch die Hormone zu berücksichtigen.

Besonders die Pubertät, eine Zeit der hormonellen Umstellung, aber auch die Zeit während oder nach einer Schwangerschaft und die Zeit vor und nach den Wechseljahren sind häufig der Beginn psychischer Veränderungen bzw. einer psychischen Verstimmung bis hin zu einer Erkrankung. Auch Männer leiden unter Wechseljahren und unter einem Absinken der Hormonspiegel im Laufe ihres Lebens. Dieser Mangel wird durch eine hohe Arbeitsbelastung noch beschleunigt.

Häufig ist die Pubertät der Beginn für Angst-, Panik- und Zwangsstörungen. In dieser Zeit wird ein äußerst komplexes System aktiviert, das System der Fortpflanzung, und bei dieser Umstellung bzw. der Aktivierung dieses Systems sind nicht nur die Eierstöcke und die Gebärmutter oder entsprechend die Hoden betroffen. Es ändern sich auch die Körperbehaarung, die Haut und die Körpersilhouette. Dies ist sichtbar. Allerdings kommen dazu auch Veränderungen der Schilddrüse und anderer Systeme, die weniger sichtbar, aber deutlich spürbar sind. Diese Phase zeigt sehr deutlich die Macht der Hormone.

Bei Männern kommt es durch immer mehr Belastungen und Stress zu einem verfrühten Abbau der Sexualhormone. Zwar ist ein Burn-out eine Folge von zu viel Stress und zu wenig Entspannung, aber auf der Stoffwechselebene kann man sehr häufig sehen, welche Systeme nicht mehr richtig funktionieren. Deswegen ist es wichtig, sich auch den körperlichen Aspekt einer psychischen Verstimmung oder gar Erkrankung anzusehen.

Die Behandlung mit Hormonen geht noch weiter. Derzeit laufen Studien darüber, Menschen, die unter einer Schizophrenie leiden, mit Hormonen zu behandeln. Erste Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der Symptomatik.

Unsere Psyche und unser Hormonhaushalt sind fest miteinander verwoben. Eine ganzheitliche Therapie psychischer Beschwerden sollte immer auch mit einer Kontrolle des Hormonstatus einhergehen. Denn es ist ein wenig wie bei dem Huhn und dem Ei: Was war zuerst da? Erst die Depression und in der Folge die Störung in der hormonellen Achse oder erst die Störung der hormonellen Achse und dann die Depression? Bei der Behandlung spielt dies zum Glück nur eine untergeordnete Rolle.

Gerne geben wir Ihnen weitere Informationen zum Zusammenhang zwischen der Psyche und dem Hormonsystem.